Samstagmorgen, stahlblauer Himmel und Sonnenschein. «Der Frühling klopft», wie man allgemeinhin so furchtbar abgegriffen sagt, «unaufhaltsam an die Tür». Knock, Knock. Ich latsche wie ferngesteuert Richtung Kiosk, da Müsli essen, Kaffee trinken UND dazu eine Zeitung lesen für mich auf der «Wie-könnte-ich-möglichst-rasch-ein-Krümelchen-Zufriedenheit-erreichen-Liste» immer noch einen Spitzenplatz einnimmt. Da sehe ich in 50 Metern Distanz einen älteren Herrn mit keckem weissen Geissbärtchen, der von der Post herkommend beschwingt in seinen blitzblank gewienerten Opel Corsa steigt und mit Gutzi losfährt. Anstatt aber korrekt links auf die Strasse einzubiegen, um nach 20 Metern wiederum rechts auf dem Postautoplatz zu wenden, also anstatt diesem Hin und Her, «hittet» er von seinem Parkplatz aus lieber sanft rechts eine direktere Linie über den an dieser Stelle breiten Gehweg. Er zaubert dazu sichtbar vergnügt ein spitzbübisches Lächeln auf sein Antlitz und ich freue mich mit ihm, dass er für heute den Punkt «Mir-mal-wieder-verwegen-ein-kleines-Verkehrsdeliktspässchen-erlauben» auf seiner Liste für «Instantzufriedenheitsmassnahmen» abhäkeln kann.
Trottoir? Ach was!
- Post published:7. Februar 2024