Drei Bienen

  • Post published:26. April 2020

Es muss anfangs der 80er Jahre gewesen sein, ich ein kleiner Knopf, als wir in der Ortschaft Spiegel auf dem fast täglichen Weg zur Migros an einem Kioskgebäude vorbeimarschierten. Nur war dieses Blechklötzchen mit Rolle nicht mit Süssigkeiten, Schokowaren und Zigaretten unterwegs, sondern mit Strickware. Kein Scheiss: An diesem Kiosk gab es in der Auslage Garn, Lismernadeln und Häkelzeugs. Das Tüpfelchen auf dem i war aber nicht der an der Aussenmauer angemachte Automat, aus welchem man tatsächlich bei Nacht und Nebel Wollknäuel ziehen konnte – schnarchende Männer oder schreiende Babys scheinen dafür genug Notwendigkeit gewesen zu sein – nein, der Hammer war der Name unter welchem diese Bude lief, nämlich: „Drei Bienen“. Diese Anschrift fiel mir aber erst heute, also fast 40 Jahre später, auf. Grund dafür ist eine Spiegel-Quartierinitiative. Das seit Jahren verlassen dastehende Häuschen wurde nämlich von einigen findigen Ortsansässigen zu einer Pop-Up-Bar umfunktioniert. Einmal pro Woche, ich glaube freitags, gehen die Rollläden hoch und es wird ausgeschenkt. Eine schöne Idee – hoffentlich hat es genügend Klientel! 

P.S.: Und ob der Automat jetzt wirklich Wolle bereithielt oder nicht doch Zigaretten, das überlasse ich jedem seiner Fantasie.