Also stand ich da. Unschuldig in einer langen Schlange. Beinahe kataton. In der verkrampften linken Hand eine preiswerte Packung Detoxpflaster, weil diese meinen seichten Schlaf zeitweilig verbessern, mit versteinerter Miene, die Gedanken iiiirgendwo in einem undefinierbaren Nirvana dahinflottierend. Ich nahm soeben ernüchtert zur Kenntnis, dass mein Selbstschutzprogramm selbstbewusst einen rigorosen Lockdown angeordnet hatte, damit ich mit den mannigfaltigen Reizen des vorweihnachtlichen Kaufrauschgewusels zurechtkam, als mir eine interessante Ansammlung von sauber in einer Linie aufgereihter Artikel ins Auge fiel. Diese buhlten mit dem wirklich allerletzten Mittel der Verzweiflung lautstark um zahlungskräftige Aufmerksamkeit. Nicht mit Farbe. Nicht mit Form. Nicht mit Verpackung. Nicht mit Funktion. Sondern einzig und allein mit ihrem Namen. Der lokal vorherrschende, kaum auszuhaltende olfaktorische Stress, war sofort vergessen und machte – in Gedanken voll und ganz bei den oberkreativen Marketingfachleuten – einem unvergesslich bunten Kopfkino Platz. Ich bin gespannt, wie es Ihnen geht?

Ready? Let’s go.
Ladies first:

«Fleurs de Shanghai Noir»,
«Blue Secret»,
«Rich Women»,
«Demonic»,
«L’ Ange Bleu»,
uund last but not least:
«Narotic Pure» (nein, eben gerade nicht «narcotic», obwohl das natürlich auch absolut superduper gepasst hätte!).

Höre ich da wildes Tarzangeschrei, ungeduldiges Brustgetrommel, scharrende Hufe?
Hier, exklusiv für euch Jungs, jihaaa:

«Matcho Men»,
«New York Blu» (ohne «e», genau!)
«Deep Black»,
«Athletics Men»,
«Black Style»,
uuund last but not least:
«Wild Savane» (richtig gelesen, das englische «wild» kombiniert mit dem französischen «savane», very international, très Rrroooaaarrr).

Alles in 100ml-Fläschchen zu je CHF 9.90.
Alles von der Firma «Blu Up» (ohne «e», riiight!).
Alles im Otto’s.

Jetzt wissen Sie, wo ich stand. Die Detoxpflaster kann ich empfehlen.